Aber nicht nur diese billigen Massenartikel sind recht kurios, sondern auch deutlich
höherpreisige oder aus der Not entstandene Geräte nötigen uns immer wieder ein
Kopfschütteln ab - sei es nun aus Ver- oder Bewunderung.
So z.B. ein Konservenbüchsenradio, das in russischer Kriegsgefangenschaft von einem
deutschen und einem österreichischem Landser aus Müll und Schrott gebaut wurde.
Oder die amerikanische elektrische Standuhr von 1932 mit eingebautem Radio (ob das
Fach hinter einer Klappe im unteren Bereich der Uhr als Versteck für das siebte Geisslein
aus einem bekannten Märchen gedient hat, konnte nicht ermittelt werden).
Auch der Lautsprecher-Tisch von 1927 ist recht selten. Eine Schalldose (ähnlich der
eines Kopfhörers) im Fuss des Tisches erzeugt den Ton, der durch den hohlen Standfuss
dann oben aus der Tischplatte herauskommt. Pech nur, wenn ein auf dem Tisch stehendes
Glas mit Flüssigkeit umkippte....
Das Lampenradio, das Ende der 40er Jahre in Berlin gebaut wurde, stand auch nicht in
sehr vielen Haushalten. Man hatte ‘einfach’ ein Radio in einen Lampenfuss gebaut und
den Lautsprecher oben im Schirm platziert.
Die 1927 gebaute ‘Kuppel mit 2 Türmen’ ist eigentlich ein ‘getarnter’ Lautsprecher. Sieht
aus wie echter Marmor, ist aber Kunst-Marmor und heisst ‘Musik-Pavillon’. Dahinter
versteckt sich ein Schalldosen-Lautsprecher in imposanter Optik von Blaupunkt.
© Internationales Radiomuseum Hans Necker 2011 (rl)